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Bangli / Pura Kehen

Die heutige Kleinstadt im Schatten des Gunung Agung an der Grenze zwischen Zentral- und Ostbali war früher einmal ein selbstständiges Fürstentum. Ihre Geschichte reicht offiziell bis ins Jahr 1204 zurück, Erwähnung fand der Ort aber bereits im 9. Jahrhundert. Früher wie heute war und ist Bangli ein wichtiges kulturelles Zentrum inmitten von großartiger Landschaft. Einerseits ist es hier möglich, ein wenig zwischen den allgegenwärtigen Reisfeldern zu wandern, andererseits lädt auch der Gunung Agung zu einem Ausflug ein. Aber auch Bangli selbst hat einiges Sehenswerte zu bieten – ein echtes Wunder, dass dieses Fleckchen Erde bisher noch vom Massentourismus verschont geblieben ist.

Die unbestritten wichtigste Sehenswürdigkeit Banglis ist der Pura Kehen, der Tempel des Herdes bzw. des Haushalts. Dabei handelt es sich um einen in Terrassenform angelegten Reichstempel, der zu den größten, schönsten und wichtigsten Balis zählt. Übrigens: Den besten Blick über die sehr weitläufige Tempelanlage hat man vom Bukit Bangli aus, einem Bergrücken hinter der Pura Kehen. In etwa einer halben Stunde ist der Aufstieg geschafft. Oben angekommen wartet die nächste Überraschung: Drei kleinere, abgeschieden gelegene Tempel, in denen man zur Ruhe kommen kann. Der Pura Kehen ist neben seinen unzähligen prachtvollen Dämonenfiguren, seinen beeindruckenden Terrassen und seinen Bronzetafeln vor allem für seine Tempelfeste bekannt. Erkundigen Sie sich vor Ihrem Ausflug unbedingt, wann wieder eines stattfindet.

Bangli

Bangli ©TK

Dass Bangli einst Fürstenresidenz war, sieht man heute beispielsweise noch an der ehemaligen Fürstenresidenz Puri Artha Sastra, die heute ein Hotel ist, das vom jungen Fürsten betrieben wird. Der fürstliche Ahnentempel Pura Nataran Agung soll ebenfalls sehr sehenswert sein, ist aber leider der Öffentlichkeit die meiste Zeit über unzugänglich. Wie wäre es stattdessen mit einem Besuch in einem der fünf örtlichen Unterweltstempel? Besuchen Sie zum Beispiel den Pura Dalem Cungkub oder den Pura Dalem Penunggekan. Letzterer verfügt über außergewöhnlich schöne Reliefs, am sogenannten Flammentor gibt es einige sehr interessante Darstellungen von Hexen.

Angesichts all der vielen großen und kleinen Schätze in und um Bangli lohnt es sich durchaus, hier einige Tage zu verbringen. In der Umgebung finden sich einige sehr schöne traditionelle Dörfer inmitten von leuchtend grünen Reisfeldern, die jedem Postkarten-Klischee von Bali gerecht werden. Eines dieser Dörfer ist Penglipuran, das mittlerweile von einigen Reiseveranstaltern direkt angefahren wird. Tipp: Buchen Sie den Ausflug nicht über eine Reiseagentur, sondern fahren Sie auf eigene Faust dorthin und lassen Sie sich von den Kindern oder Jugendlichen des Dorfes (gegen ein kleines Entgelt) überall hinführen. Der Vorteil: Auf diese Weise können Sie auch einmal einen Blick in das eine oder andere traditionelle Gehöft werfen.

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