Caldera, Gunung Batur, Pura Ulun Danu Batur
Kaum etwas erinnert im Norden Balis so stark an die zerstörerischen Kräfte der Natur wie der Gunung Batur mit seiner Caldera. Der riesige Vulkan, immer noch ein imposanter, Ehrfurcht gebietender Berg inmitten von Gemüsefeldern, Gewürzplantagen und Kokospalmen, war vor Urzeiten gut ein Drittel größer. Eine gewaltige Eruption sprengte den oberen Teil ab und hinterließ die riesige, 13,7 Kilometer im Durchmesser messende Caldera. Bald sammelte sich im Kessel Regenwasser und es entstand ein See, der sichelförmige Batur-See. In seiner Mitte entsteht mit der Zeit aufgrund der anhaltenden vulkanischen Aktivität eine neue Bergspitze.
Wie alle anderen Vulkane auch ist der Gunung Batur den Balinesen heilig. Was nicht heißt, dass man ihn nicht besteigen könnte: Entlang der eindrucksvollen Caldera oder den Vulkan hinauf führen regelmäßig mehrere Touren. Wer mag, kann hier ein wenig Wandern gehen. Wichtig: Mittlerweile ist es Pflicht, einen Guide für eine Wandertour anzuheuern. Entsprechend zahlreich und lautstark stellen sich die Einheimischen auch an den Aussichtspunkten zur Verfügung. Unter den Guides hat sich jedoch die Unsitte verbreitet, auf dem Weg zum Krater überheißen Löchern ein kleines Picknick zuzubereiten, meist bestehend aus Eiern und Bananen, die darüber erhitzt werden. In der Folge findet man dort seit einiger Zeit immer wieder Abfälle, was nicht nur unschön aussieht, sondern auch den Zorn der Götter herauf beschwören dürfte… Der 300 Meter tiefe Krater ist relativ einfach und nach einem maximal 3- bis 5-stündigen Marsch (je nach Kondition) zu erreichen. Denken Sie daran, ausreichend Wasser mitzunehmen.
Eine sehr gute Sicht auf die Caldera hat man von einigen kleinen Ortschaften am Rand der Caldera aus, beispielsweise von Penelokan, was übersetzt so viel wie „Ort der Aussicht“ heißt. Leider tummeln sich hier aber auch jede Menge Händler und Bauernfänger, die den Touristenhorden auf Durchfahrt überteuerten Nepp und schlechtes Essen verkaufen wollen. Ärgern Sie sich nicht darüber und genießen Sie stattdessen die atemberaubende Aussicht auf dieses Naturwunder.
Der Muttertempel des Berges ist übrigens der Pura Ulun Danu Batur, den man kurz vor Kintamani findet. Ursprünglich stand er im von Vulkanausbrüchen gebeutelten Dorf Batur und ist der Haupttempel für alle Subak, die ihr Wasser direkt vom Vulkan bekommen. Sehenswert ist der Tempel allein schon aufgrund seiner spektakulären Lage am Kraterrand. Mit seinem schwarzen Lavagestein fügt er sich wie selbstverständlich ins Landschaftsbild ein.