Gunung Batur und Danau Batur
Die kargen Berghänge aus fast schwarzen Lavafeldern ähneln einer Mondlandschaft, aus der heraus sich der Vulkankegel majestätisch und sicherlich auch etwas bedrohlich bis auf 1.717 Meter in die Höhe streckt. Damit ist Gunung Batur übrigens deutlich kleiner als sein circa elf Kilometer in südöstlicher Richtung gelegene Nachbar-Vulkan Gunung Agung, der eine Höhe von 3.142 Meter erreicht. Wer nach Bali reist, macht dennoch gern einen Ausflug zum Batur-Vulkan, an dessen südöstlicher Flanke sich der große Batur-See gebildet hat. An seinem Ostufer befindet sich das Bali-Aga-Dorf Trunyan und circa sieben Kilometer Luftlinie westlich von diesem Ort lohnt sich der Besuch des Tempels Pura Ulun Danu Batur.
Überwältigende Aussichten vom Kraterrand des Gunung Batur
Bali ist eine relativ kleine Indonesische Insel östlich von Java, mitten in dem riesigen Inselbogen, der sich von Malaysia bis nach Nord-Australien spannt. Trotzdem beträgt ihre Längsausdehnung gut 130 Kilometer. Gunung Batur und Gunung Agung sind zwei große vulkanische Formationen im Nordosten der Insel. Die Ursache ihrer Entstehung liegt ganz sicher in der intensiven Plattentektonik, die den indonesischen Inselbogen überhaupt erst entstehen ließ und noch heute verändert. Das große Tsunami-Beben mit Magnitude 9.1 vom zweiten Weihnachtsfeiertag 2004 war nur eine Auswirkung von diesen Aktivitäten. So gehört der Gunung Batur zu den aktiven Vulkanen, der immer mal wieder etwas Asche und Rauch in den Himmel entlässt. Die damit verbundene Gefahr hält aber die Touristen mitnichten von einer interessanten Tour hoch zum Kraterrand ab. Gerade der Sonnenaufgang ist an dieser Stelle ein ganz besonderes, unvergessliches Erlebnis.
Beim Gunung Batur handelt es sich um einen aktiven Schichtvulkan im Kreis Bangli. Stratovulkane, die Bezeichnung leitet sich vom lateinischen Wort „stratum“ für Schicht ab, werden aus vielen einzelnen Lava-Schichten, die auf die verschiedenen Ausbruchsphasen zurückgehen, aufgebaut. Ihr typisches Erscheinungsbild ist ihre relativ steile, spitzkegelige Form. Ihr Auswurf besteht eher aus explosiven Gasen und Staub sowie graue, kaum noch glühende Lockermassen, die ihnen auch die Bezeichnung „graue Vulkane“ einbrachte.
Der Gunung Batur ist ungefähr 70 Kilometer in nord-nordöstlicher Richtung von der Inselhauptstadt Denpasar entfernt. Seine äußere, ältere Caldera bildete sich vor knapp 30.000 Jahren und bemisst sich heute zu circa 10 x 13,5 Kilometer. Damit zählt sie weltweit zu den größten Vulkankesseln überhaupt. Die innere Caldera ist mit circa 20.000 Jahren etwas jünger und verfügt über eine Dimension von 6,5 x 9,5 Kilometern. Hier wohnen, insbesondere in den Dörfern Toya Bungkah und Kedisan in unmittelbarer Nähe des Kraters, immerhin ungefähr 16.000 Menschen. Ihr Einkommen generieren sie vor allem mit geführten Vulkantouren für Touristen. Aber auch die Landwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, wächst doch auf den fruchtbaren Hängen der Caldera bei tropischem Klima viel Obst und Gemüse.
Im langjährigen Mittel bricht der Gunung Batur in etwa alle zehn Jahre aus. Besonders folgenschwere Ereignisse gab es 1917 mit circa 1.000 Todesopfern und dann wieder 1926, als das Dorf Batur und ein großer Teil des Tempels Pura Ulun Danu Batur von Lavamassen begraben wurden. Danach bauten die Balinesen sowohl das Dorf als auch den Tempel an einer etwas besser geschützten Stelle am Rande des Vulkans wieder auf. Im September 1963 quoll Lava westlich des Gipfels gleich aus mehreren Schloten und floss von dort aus in südliche und westliche Richtungen herunter. Von März 1999 bis Juni 2000 rumorte es heftig im Gipfelbereich, wo es zu Explosionen und Eruptionen von Asche kam.
Die Besteigung des Gunung Batur
Dieser gutmütige Berg kann mit einem normalen Fitnesslevel problemlos bezwungen werden. Dabei darf sich Ihre „Bergsteigererfahrung“ in Grenzen halten. Als Startpunkt wählen die meisten den Parkplatz im Dorf Toya Bungkah. Je nach Kraft und Ausdauer braucht man von dort aus zwei bis drei Stunden bis zum Gipfel. Die geführten Touren beginnen gern schon sehr früh zwischen drei und vier Uhr. Diese ungewöhnliche Nachtwanderung endet in der Regel mit einem grandiosen Sonnenaufgang und mit einem sehr speziellen Frühstück: Eier, die in Vulkandampf gekocht werden. Das ist auch bitter nötig, zwar gibt es oben am Gipfel eine kleine Hütte, wo Tee angeboten wird, aber elektrische Leitungen wurden bis hier herauf nicht verlegt. Was zählt, ist die Kraft des Vulkans.
Wer so extrem früh in völliger Dunkelheit die Bergwanderung startet, braucht in der Tat einen lokalen Guide. Nicht vergessen sollte man eine Taschenlampe und eine Jacke, da es oben recht kühl und windig sein kann. Dass festes Schuhwerk eine absolute Voraussetzung ist, muss hier wohl nicht besonders betont werden. Der Weg beginnt zunächst in harmloser Breite, verjüngt sich aber bald zum schmalen Trampelpfad, bis man schließlich sogar Felsen erklimmen muss. Aber Sie sind hier garantiert nie allein, denn Sie befinden sich stets inmitten einer leuchtenden, blinkenden „Wanderschlange“ von tausend Taschenlampen.
Das Wetter ist zuweilen die große Unbekannte, die das Erscheinungsbild des Sonnenaufgangs jeden Tag aufs Neue bestimmt. Es beginnt mit einem zarten Streif am Horizont. Sein Volumen wird dann mächtiger, um bald den gesamten Himmel in ein überwältigendes Rosa einzutauchen. Endlich zeigt sie sich, die Kuppel der Sonne. In Sekundenschnelle wird es nun hell, da die Sonne ihre vollständige, kreisrunde Form zur Schau stellt. Genau zu erkennen sind nun die ausgedehnten Lavafelder an den Vulkanhängen und der große Batur-See am Rande der Caldera.
Erst wenn man den Kraterrand erreicht hat, eröffnet sich dem Auge die ganze Dimension des Kraterinneren. Giftige Schwefeldämpfe entsteigen ganzen Serien von Spalten entlang des Kraterrandes. An den Hängen des Kraters wachsen viele Büsche, die zur Heimat der Affen geworden sind, die nun nach dem Sonnenaufgang ihrem Business nachgehen. Wenn es wieder abwärts geht, steht die Sonne schon sehr warm hoch am Himmel. Je tiefer wir steigen, desto reicher und vielfältiger wird die Vegetation.
Wichtige Hinweise und Tipps
Die Tour zum Vulkan kann man fast überall auf Bali buchen, die Abholung in der Unterkunft inbegriffen. Der Ausgangpunkt des Anstiegs ist stets das Dorf Toya Bungkah, wo auch Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. In vielen Gästehäusern, Hotels und vor allem im Dorf Toya Bungkah können Trekking-Touren gebucht werden, die preislich im Bereich zwischen 35 und 60 US Dollar pro Person rangieren. Während der Regenzeit in den Monaten Januar und Februar kann der Aufstieg übrigens etwas gefährlich werden, abgesehen davon, dass die Nässe dem Spaßfaktor einen massiven Dämpfer verpassen kann.
Sonnenhungrige können den völlig schattenlosen Berg auch ohne Guide am Tag besteigen, allerdings ist die Mittagshitze hier ziemlich unerträglich. Hinzu kommt der Dunst in der nachmittäglichen Atmosphäre, die die Fernsicht vernebelt. Besuchen Sie möglichst noch am Fuße des Gunung Batur den Tempel Pura Ulun Danu Batur und die heiße Quelle.
Der Batur-Kratersee: Danau Batur
Im südöstlichen Umfeld des Vulkans befindet sich der mit mehr als sieben Kilometern Länge und zwei Kilometern Breite größte See der Insel, der ein beliebtes Ausflugsziel ist. Mit einer Wassertemperatur von nur 20 Grad Celsius ist sein Wasser für tropische Verhältnisse recht erfrischend. Sogar weltweit betrachtet gehört der fast 90 Meter tiefe Danau Batur zu den größten Vulkanseen überhaupt. Die üppig bewachsenen Hänge des Batur spiegeln sich in seinem sauberen, kristallklaren Wasser. Entlang seines Ufers reihen sich einige interessante Dörfer aneinander. Mit dem Boot erreicht man den Tempel der Toten. Außerdem lässt sich hier ein Paddelboot mieten, wenn man auf dem ruhigen Wasser etwas aktiv sein möchte.
Sein sauberes, heiliges Wasser hat Trinkwasserqualität. Heilig ist der See deshalb, weil er aus Sicht der Balinesen die See- und Flussgöttin Dewi Danu im Danau Batur wohnt. Oftmals wird der See von mystischen Nebelschwaden eingekleidet. Auf dem Friedhof des Dorfes Trunyan werden die Toten unter Bambusgestellen auf der Erde bestattet.
Was die Legende sagt
Die ganze Insel Bali, auch der Kratersee, ist ein Produkt der vulkanischen Aktivitäten im Laufe von Jahrmillionen, so in etwa würde ein Geologe argumentieren. Die Bewohner von Bali sehen das aber ein bisschen anders:
Es war einmal ein Riese. Er setzte sich für das Wohl der Menschen ein, indem er ihnen half, Häuser und Brücken zu bauen. Dafür bekam er von den Menschen etwas zu essen. Allerdings war sein Appetit ziemlich unermesslich. Eines Tages sorgte eine Dürre für eine Hungersnot, die auch der Riese zu spüren bekam. Das machte ihn so wütend, dass er die Dörfer der Menschen zerstörte, Anlass genug für die Menschen, den Wüterich loswerden zu wollen, aber das konnte nur mit einer List gelingen. Sie versprachen ihm grenzenlose Mengen an Reis, wenn er einen tiefen Brunnen graben würde. Gesagt, getan. Als er schließlich tief unten in seinem Loch stand, begruben die Menschen den Riesen darin. Dennoch stieg unentwegt Wasser aus dem Loch auf und schuf so den Batur-See.
Die Region um den Batur-See hat ein relativ kühles Klima innerhalb der tropischen Insel Bali. Daher gedeihen dort unter anderem Obst- und Gemüsesorten, die wir eher aus Europa kennen. Die durchschnittliche Tagestemperatur liegt zwischen 20 und 26 Grad Celsius, weil der Gunung Batur sehr oft wolkenverhangen ist, und in der Nacht kann es sogar empfindlich kalt werden.
Empfehlenswerte Restaurants mit Aussicht entlang der Panoramastraße
Sie ist wahrlich reich an Kurven, die Panoramastraße zwischen den Orten Penelokan und Kintamani. Dafür bietet sie atemberaubende Aussichten auf die abwechslungsreiche Landschaft, die von mehreren hohen Vulkanen und dem Danau Batur geprägt ist. Insbesondere auf der Strecke zwischen Kintamani und dem Dorf Batur sowie im Umfeld des weiter im Süden gelegenen Penelokan laden viele Aussichtsrestaurants mit ihren Terrassen zum Verweilen ein. Das reichhaltigste Panoramabild erfährt der Reisende eher in der Nähe von Penelokan. Zu empfehlen ist zum Beispiel der Warung Baling-Baling unmittelbar an der Straße. Besonders schmackhaft sind dort das „Chicken Lalapang“, das aus krossen Hähnchenteilen in Tomaten-Sambal besteht, und das „Soto Ayam“, ein Curry-Kohl-Eintopf mit Hähnchenfleisch.
Die fruchtbare Region um Penelokan bringt neben viel Obst und Gemüse auch Süßkartoffeln hervor. Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse werden jeden Vormittag auf dem virulenten Markt von Kintamani feilgeboten.