Kunst auf Bali
Kunst auf Bali spielt eine sehr wichtige Rolle – nicht umsonst hat das Ferienziel das Image als „Insel der Künstler“. Kunst – egal ob Malerei, Gesang oder Tanz – wird häufig als göttliche Ausdrucksform betrachtet und dementsprechend ernsthaft betrieben. Als künstlerisches Zentrum Balis gilt das Städtchen Ubud in Zentralbali mit all den kleinen Künstlergemeinden und Dörfern in der Umgebung.
Kunst auf Bali – Ubud als künstlerisches Zentrum Balis
Wenn Sie die Konzentration für eine mehr-, nein, vielstündige Wayang-Aufführung haben, sollten sie eine Aufführung des traditionellen indonesisch-balinesischen Schattenspiels unbedingt in Betracht ziehen. Befreit von der religiösen Ernsthaftigkeit einer Aufführung im Tempel können sie hier die Nacht beim Betrachten des unglaublich intensiven Spiels des Dalangs (der Puppenmeister) in Begleitung eines kleinen Gamelanorchesters verbringen. Sollten Sie sich in das aufgeführte Stück von vornherein etwas einlesen und sich mit genügend Snacks und Getränken versorgt haben, fällt es ihnen leicht, dem Plot, den bis zu 40 Puppenfiguren und den unterschiedlichen Stimmen bis morgens um 6 zu folgen. Schlafen können sie auch am Strand noch.
Abseits der darstellenden Kunst hat Bali aber noch unglaublich talentierte Steinmetze und Holzbildhauer zu bieten. Mit kleinen Schildern an der Straße in Singapadu und Batubulan sind die Werkstätten der – mit Handwerkern nur unzureichend betitelten – Künstler zu finden. Besuchen Sie sie und lassen Sie sich einmal die Werke zeigen – auch wenn Sie daheim nicht gerade eine neue, überreich verzierte, geschnitzte Eingangstür, eine Ganesh- oder Hanuman-Skulptur im Garten oder einen kleinen Buddha fürs Fensterbrett benötigen sollten.
Die Malerei auf Bali beschränkte sich bis etwa 1930 fast nur auf die Darstellung religiöser Motive in wenigen, festgelegten Farben und fester Perspektive. Seit dem Auftauchen europäischer Maler wie Walter Spies erweiterte sich das Repertoire der einheimischen Künstler rapide hin zu profanen Themen wie Natur und Mensch, die formal und realistisch, aber immer irgendwie beseelt dargestellt wurden.
Die Batik („Punkte setzen“) genannte Färbetechnik für Stoffe ist schon mehr als 1.000 Jahre alt und wurde von Java nach Bali gebracht. Das zu batikende Muster wird auf den Stoff gemalt und die Bereiche mit Wachs abgedeckt, die beim Eintauchen in den Färbebottich nicht mitgefärbt werden sollen. Je nach Farbanzahl kann das sehr arbeitsaufwendig sein – aber trotzdem hat jede Region ihre eigenen Muster für Stoffe, die nicht nur zu zeremoniellen Gewändern, sondern auch zu Alltagskleidung geschneidert werden.
Ebenfalls hochgradig arbeitsintensiv ist die Herstellung der traditionellen Webstoffe Balis – der Ikat und Doppel-Ikat, Prada und der Songket-Brokat mit echtem Gold und Silber. Entsprechend ihrer Pracht sind diese Stoffe dann auch ausgepreist. Kenner und Sammler auf der ganzen Welt schätzen ihre Farben, komplexen Muster und nicht zuletzt ihre Leuchtkraft.